Was ist sehnsucht (eichendorff)?

Sehnsucht (Eichendorff)

"Sehnsucht" ist eines der bekanntesten Gedichte von Joseph von Eichendorff, einem bedeutenden Vertreter der Romantik. Das Gedicht thematisiert auf charakteristische Weise die romantische Fernweh und die Wanderlust.

Zentrale Themen:

  • Natur: Die Natur spielt eine zentrale Rolle. Sie wird als Sehnsuchtsort und Spiegel der inneren Gefühle des lyrischen Ichs dargestellt. Der Mond, die Nacht, der Wald und das Rauschen des Baches sind typisch romantische Motive.
  • Musik: Die Musik, insbesondere das Waldhorn, weckt die Sehnsucht und repräsentiert die innere Unruhe und das Verlangen nach Ferne.
  • Reisen: Das Gedicht drückt die Sehnsucht nach unbekannten Orten und Abenteuern aus. Das lyrische Ich möchte aufbrechen und die Welt erkunden. Die Reise ist jedoch nicht nur eine äußere, sondern auch eine innere Reise zur Selbstfindung.
  • Liebe: Die Liebe wird als ein Teil der Sehnsucht dargestellt, als ein Verlangen nach Geborgenheit und emotionaler Erfüllung, die in der Ferne gesucht wird.

Form und Sprache:

  • Das Gedicht ist in Strophen gegliedert und weist ein einfaches Reimschema auf, was zum volksliedhaften Charakter beiträgt.
  • Die Sprache ist bildhaft und voller romantischer Motive.
  • Die Verwendung von Wiederholungen und Anaphern (z.B. "Es schienen so golden die Sterne") verstärkt die emotionale Wirkung.

Interpretation:

"Sehnsucht" ist Ausdruck des romantischen Lebensgefühls, das von Unzufriedenheit mit der bürgerlichen Welt, dem Verlangen nach Freiheit und der Suche nach dem Sinn des Lebens geprägt ist. Das Gedicht thematisiert die Zerrissenheit des Individuums zwischen dem Hier und Jetzt und dem Wunsch nach einer besseren, erfüllteren Existenz in der Ferne. Die Sehnsucht bleibt jedoch oft unerfüllt und wird zum zentralen Motiv des romantischen Weltbildes.